Die Fünfte Droge - Social Media als Fünfte Gewalt in Staat und Gesellschaft
Falschnachrichten streuen sechs mal mehr als evidenzbasierte Fakten („The Social Dilemma“ -Netflix). Menschen teilen negative Informationen zehn mal öfter als positive und sind viel tiefer in ihnen investiert (“The Man Who Lied to His Laptop: What Machines Teach Us About Human Relationships” -Current 2010). Das ist durch unseren Schutzinstinkt motiviert.
Die Reichweite jeder Nachricht lässt sich durch diese Mechanismen leicht vervielfachen.
Bewusst oder unbewusst beeinflusst das den Kontext und die Qualität der Inhalte.
Kritik reist weiter und wird intensiver vertieft als Lob oder positive Beobachtungen. Je negativer und intensiver, desto grösser die Verbreitung.
Somit entstehen Gesamtstimmungen und sie werden auch explizit erzeugt, die wiederum die Meinungsbildung beeinflussen. Meinungsbildung kann durch einen Mangel an Medienkompetenz leicht korrumpiert werden. Und wer einen Mangel an Medienkompetenz aufweist ist auch leichter korrumpierbar.
Und das Wissen wer sich diese Möglichkeiten der Meinungsbeeinflussung zunutze machen könnte und wie, sollte neben Recherche, Analyse, Plausibilitätsprüfung und Interpretation auch Bestandteil der Medienkompetenz sein.
Wir müssen uns bewusst(er) machen, dass die oben beschriebene Dynamik von obszön gigantischen Summen an Geld, Armeen bestausgebildeter Psychologen und Marketingexperten befeuert wird. Dort wird um jede Minute unserer Lebenszeit gekämpft.
In Software/Online und Drogenmilieu heisst der Adressat übrigens exakt gleich: User.
Die Fünfte Gewalt codiert die Synapsen gesellschaftlichen Dialogs.