Wissenschaft, schafft keine Wahrheit, sie nähert sich ihr - immer wieder
Es ist nicht die zentrale Aufgabe der Wissenschaft, eine Hypothese aufzustellen und dann zu beweisen, dass sie richtig ist.
Es gehört zur Aufgabe der Wissenschaft, zu versuchen, Hypothesen zu widerlegen, bis alle wissenschaftlichen Mittel dazu ausgeschöpft sind.
Ist die Hypothese dann noch nicht widerlegt und haben unabhängige Experten nach eingehender Plausibilitätsprüfung, Prüfung der Quellen und der Datenintegrität keine gegenteilige Meinung oder Zweifel an den Ergebnissen, so stellt die Wissenschaft fest, dass die Hypothese nach dem gegenwärtigen Stand des Wissens und der Möglichkeiten, dieses Wissen zu sichern, mit größtmöglicher Wahrscheinlichkeit der Wahrheit sehr nahe kommt.
Dies schließt die Möglichkeit ein, dass neue Erkenntnisse diese Einschätzung ändern können. Dazu bedarf es aber nicht eines laut geäußerten Zweifels oder des Drucks eines Entscheidungsträgers, sondern eines wissenschaftlich integren Prozesses, siehe oben.
Bei einer solchen soliden wissenschaftlichen Arbeit ist es auch wichtig, dass neben der Vorgehensweise und den Annahmen auch die derzeitigen Grenzen der wissenschaftlichen Möglichkeiten, die Vorläufigkeit der Erkenntnisse und natürlich mögliche Abhängigkeiten (und damit potentielle Interessenkonflikte) klar benannt werden.
Leider wird die Wissenschaft von weniger sachkundigen, geduldigen und nachdenklichen Mitbürgern aus einer unrealistischen und grundfalschen Erwartungshaltung heraus diskreditiert, indem der Wissenschaft vorgeworfen wird, frühere Erkenntnisse zu revidieren. Das Bedürfnis nach Verbindlichkeit ist verständlich, aber angesichts dessen, was Wissenschaft leistet, schlicht unrealistisch und falsch.