Warum ein Taiwan Angriff ein sehr grosses Problem für China wäre

Eigentlich hat Xina ganz andere und viel grössere Probleme als die Taiwan Situation und die Probleme die ein Angriff zusätzlich produzieren würde. Allerdings ist fraglich, ob Xi etwas davon wissen will. Er hat keinerlei Feedback oder herausfordernden Input mehr. Und was ein einsamer Herrscher ohne jede Elastizität um die eigenen Narrative anrichten kann, können wir in den Geschichtsbüchern lesen.


Seit dem Jahr 2000 sind die chinesischen Arbeitskosten um das 14-fache gestiegen.

Mexiko kostet heute ein Drittel dessen.

Das Bildungssystem produziert verhältnismässig wenig Innovation und Fähigkeiten weil es hauptsächlich auf Auswendiglernen basiert und sowohl Kreativität als auch Selbständigkeit ein Dorn im Auge des Regimes ist. Ohne die äusserst grosszügig Auslegung globaler Patent- und Innovationsschutzregeln gäbe es erschreckend wenig Fortschritt.


China kann die eigenen Lieferkanäle (hauptsächlich per Schiff) nicht alleine und komplett sichern. Dazu braucht es auch die USA. Bei einem Angriff auf Taiwan und gesetzt den Fall, dass Russland-ähnliche Sanktionen ergriffen würden, wäre der weltweite Handel aus China Toast.

Auch wegen dieser Abhängigkeit vom Seeweg forciert Xina den Ausbau der neuen Seidenstrasse und gluckt auf den asiatischen Seewegen, gerne auch mit Muskete im Anschlag.

Je nachdem wie sich der russische Vernichtungskrieg in der Ukraine und das Verhältnis zwischen China und Russland entwickelt, kriegt Xi seine Leute nicht mehr ausreichend gefüttert.

China ist hauptsächlich Nahrungsmittel- und Energieimporteur, das sind gewaltige Abhängigkeiten. Und wer soll diese riesigen Mengen liefern?


High Tech produziert (noch) in China, aber die Chinesen selbst sind (noch) nicht in der Lage die Qualität und den Output von Taiwan, Japan und bald auch mal Vietnam zu erreichen.

Vielleicht werden sie nie aufholen, die anderen schlafen ja auch nicht.


Der Westen muss und wird sich auf verlässlichere und kostengünstigere Handelspartner stützen.

Das wird der chinesischen Wirtschaft nicht gut tun, mit massiven globalen Verschiebungen aber vor allem auch mit enormen nationalen Härten.

Auch deswegen versteift sich Xi auf einen paranoiden Nationalismus und Unterdrückung.

Wenn das Wohlstandsversprechen kollabiert, ist das Xi’s einzige Karte und die Weltgemeinschaft täte gut daran heute zu überlegen, was das bedeuten könnte.


Das demographische Problem wird nochmals verschärft, da wir nun wissen, dass China die geburtenstärkeren Jahrgänge falsch ausgewiesen und berechnet hat, es fehlen 100 Millionen jüngere Menschen in der Statistik und in der Rechnung die Alten zu unterstützen.

Gesundheit ist ein weiteres Problem. Übergewicht, Rauchen, mangelhaftes Netzwerk, ungesunde Lebensweisen und -umstände, etc.


Also was soll an diesen Problemen ein Taiwan Überfall ändern oder verbessern? Er würde die Batterie an Problemen für China eher massiv vergrössern.

Es sei denn die Einverleibung Taiwan’s wäre einer von Xi’s Bausteinen, den erwähnten radikalen Nationalismus zu zementieren. Die letzten Versuche mit Ähnlichem von katastrophaler Wirtschaft und Leid abzulenken, produzierten eine Menge Leid für Millionen und keinerlei positive Impulse in der Welt.

Hoffen wir, dass sich der einsame Herr Xi dessen wirklich bewusst ist.


Jens Thieme

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